RDF Schema (RDFS)

Das RDF-Schema (RDFS) ist eine Erweiterung des klassischen RDF Ansatzes. Genauso wie RDF ist auch RDFS eine W3C-Konsortium Recommendation und somit ein offizieller Standard. Neben RDF-Schema wird mittlerweile auch der Begriff “RDF Vocabulary Description Language” für das dahinterstehende Konzept verwendet.

RDF-Schema ist eine auf RDF aufgesetzte Vokabular-Beschreibungssprache, die aus einem einfachen Bündel von gewöhnlichen RDF  Ressourcen und Eigenschaften besteht. Hat man mit RDF die Möglichkeit, Aussagen (statements) über Ressourcen, deren Eigenschaften und Werte zu treffen, so bietet RDFS nun die Möglichkeit, ein speziell  erwendetes Vokabular für diese Aussagen festzulegen, in dem spezielle Klassen oder Arten von Ressourcen verankert sind. Unter einer Klasse kann in diesem Zusammenhang eine Gruppe von Dingen mit ähnlichen Eigenschaften verstanden werden.

Wie könnte ein solches spezielles Vokubular aussehen? Ein Hersteller von Zelten würde zum Beispiel zur semantischen Beschreibung seiner Produkte die Klasse Zelt (exterms:tent) benötigen. Diese Gruppe von Zelten hat unterschiedliche Eigenschaften wie etwa Modell  (exterms:model), Gewicht in KG (exterms:weightInKg) und Paketgröße  exterms:packedsize). Genau hier stößt RDF an seine Grenzen, denn damit ist es nicht möglich, solche  anwendungsspezifischen Klassen oder Eigenschaften zu definieren. Dabei liegt es auf der Hand, dass genau das von Nöten ist für die unzähligen Produkte und Produktgattungen im E-Commerce.

Stattdessen bietet RDF eben die Möglichkeit, diese Klassen und Eigenschaften übergeordnet zu beschreiben, wodurch verschiedene Klassen und Eigenschaften untereinander genutzt werden können. RDFS aber bietet die Option, Klassen hierarchisch zu organisieren. Zum Beispiel könnte eine Klasse Hund (ex:dog) eine Unterklasse von Säugetieren (ex:mammal) sein, die wiederum eine Unterklasse der Klasse Tier (ex:animal) ist. So wäre jede Ressource, die auch in der Klasse Hund (ex:dog) ist, automatisch auch in der Klasse Tier (ex:animal). RDFS bietet also die Möglichkeit spezielle Klassen, deren Eigenschaften und die Beziehungen zwischen diesen zu beschreiben. Grundsätzlich werden Daten in Ontologiesprachen formalisiert und auch RDFS ist eine Ontologiesprache. Alle weiteren Ontologiesprachen erweitern das Konzept RDFS und erhöhen so den Nutzen. Im nun folgenden Abschnitt wird näher auf Ontologien und die spezielle “Ontology Web Language” eingegangen.

Alle Ontologiesprachen beruhen dabei auf dem RDF Datenmodell.¹

Zum chronologischen Weiterlesen folgen nun die Ontologien.


¹ Frank Manola, Eric Miller (2004): RDF Primer. W3C Recommendation 10 February 2004. Unter Mitarbeit von Brian McBride. Herausgegeben von W3C-Konsortium. Online verfügbar unter http://www.w3.org/TR/rdf-primer/, zuletzt geprüft am 24.04.08.

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